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  • Globale Studie von Cisco zum Thema Datenschutz und KI: 2.600 DatenschutzexpertInnen befragt
  • Global gibt die Hälfte der Mitarbeitenden sensible Unternehmensdaten in KI-Tools ein
  • Fast alle Unternehmen wollen das Vertrauen der KundInnen stärken
  • Weltweit sehen 80 % einen positiven Effekt von Datenschutzgesetzen auf das eigene Unternehmen – in Deutschland sogar 86 %
  • Ausgaben für den Datenschutz haben sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt

Garching, 26. Januar 2024 – Deutsche Unternehmen sind aufgrund von Datenschutzbedenken besonders vorsichtig bei generativer künstlicher Intelligenz (GenAI). So beschränken 76 Prozent die Dateneingabe, weltweit sind es 63 Prozent. In Deutschland regeln 69 Prozent der Unternehmen, welche GenAI-Tools Mitarbeitende nutzen dürfen (weltweit: 61 %), und 35 Prozent haben ihren Einsatz sogar ganz verboten (weltweit: 27 %). Das zeigt die neue Data Privacy Benchmark Study 2024 von Cisco.

Die jährlich durchgeführte Studie zum Thema Datenschutz und dessen Auswirkungen auf Unternehmen wurde im Vorfeld des Europäischen Datenschutztages am 28. Januar veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen wachsende Datenschutzbedenken und Vertrauensprobleme in Bezug auf GenAI sowie Verbesserungen in diesen Bereichen durch Investitionen in den Datenschutz. Für die siebte Ausgabe der Benchmark-Studie wurden 2.600 Datenschutz- und SicherheitsexpertInnen aus 12 Ländern befragt, darunter 200 aus Deutschland.

„Unternehmen sehen GenAI als eine grundlegend andere Technologie mit neuen Herausforderungen“, sagt Dev Stahlkopf, Chief Legal Officer von Cisco. „Mehr als 90 Prozent der global Befragten glauben, dass KI neue Techniken zur Verwaltung von Daten und Risiken erfordert. Hier wird eine durchdachte Governance notwendig, die das Vertrauen der Kunden sichert.“

Zu den größten Bedenken der Unternehmen gegenüber GenAI zählen die Gefahr für ihre rechtlichen und geistigen Eigentumsrechte (Deutschland: 68 %, weltweit: 69 %) sowie die Veröffentlichung von Informationen (Deutschland und weltweit: 68 %). Diese Bedenken scheinen durchaus begründet zu sein. Denn laut der Cisco-Studie haben viele NutzerInnen bereits Informationen in GenAI-Tools eingegeben, die problematisch sein könnten. Dazu zählen Daten von Mitarbeitenden (Deutschland: 53 %, weltweit: 45 %) und nicht-öffentliche Informationen über das Unternehmen (Deutschland: 54 %, weltweit: 48 %). Die Angst der Befragten vor dem Verlust des eigenen Jobs durch KI ist in Deutschland ebenfalls deutlich größer (67 %) als im weltweiten Durchschnitt (58 %).

Über 95 % der Deutschen Unternehmen wollen Vertrauen in Datenschutz weiter stärken

Fast alle Unternehmen möchten das Vertrauen ihrer KundInnen darin stärken, dass ihre Daten nur für beabsichtigte und legitime Zwecke im Rahmen von KI verwendet werden (Deutschland: 95 %, weltweit: 91 %). Dies wollen sie insbesondere durch die Einhaltung der Datenschutzgesetze (weltweit: 25 %) und die Vermeidung von Datenschutzverletzungen (weltweit: 23 %) erreichen. Dagegen erwarten die VerbraucherInnen vor allem klare Informationen darüber, wie ihre Daten verwendet werden, und dass Unternehmen ihre Daten nicht für Marketingzwecke verkaufen.

„Laut 94 Prozent der befragten Unternehmen (Deutschland: 96 %) würden ihre KundInnen nicht bei ihnen kaufen, wenn sie Daten nicht angemessen schützen“, erklärt Harvey Jang, Vice President und Chief Privacy Officer von Cisco. „Für 98 Prozent (Deutschland und weltweit) sind externe Datenschutzzertifizierungen ein wichtiger Faktor für ihre Kaufentscheidungen. Diese Zahlen beweisen, dass Datenschutz untrennbar mit dem Vertrauen und der Loyalität der KundInnen verbunden ist.“

Datenschutz: eine wertvolle Investition

Entsprechend lohnen sich Kosten und Aufwand zur Einhaltung der Datenschutzgesetze. In Deutschland sagen 86 Prozent der Unternehmen (weltweit: 80 %), dass sich Datenschutzgesetze positiv auf sie ausgewirkt haben. Nur 4 Prozent (weltweit: 6 %) sehen einen negativen Effekt. Strenge Datenschutzregeln stärken das Vertrauen der VerbraucherInnen in die Unternehmen, denen sie ihre Daten zur Verfügung stellen.

Darüber hinaus fordern viele Vorschriften Datenlokalisierung, um bestimmte Daten im Land oder in der Region zu halten. In Deutschland glauben 95 Prozent der Unternehmen (weltweit: 91 %), dass ihre Daten damit von Natur aus sicherer sind. 88 Prozent (weltweit: 86 %) sagen aber auch, dass ein großer globaler Provider ihre Daten besser schützen kann als ein lokaler Anbieter.

In den letzten fünf Jahren haben sich die Ausgaben für den Datenschutz mehr als verdoppelt, wobei 95 Prozent der Unternehmen (Deutschland und weltweit) mehr Nutzen als Kosten sehen. Durch ihre Investitionen in den Datenschutz erzielen 87 Prozent der deutschen Unternehmen (weltweit: 80 %) erhebliche Vorteile in Bezug auf Loyalität und Vertrauen. Zudem profitieren sie bei Operativer Effizienz (Deutschland: 87 %, weltweit: 78 %), Agilität und Innovation (83 %, weltweit: 78 %), Attraktivität als Unternehmen (Deutschland: 84 %, weltweit: 75 %), IT-Sicherheit (Deutschland: 83 %, weltweit: 75 %) und reibungslosem Vertrieb (Deutschland: 79 %, weltweit: 73 %).

 

Links und Materialien

  • Die komplette Cisco Data Privacy Benchmark Study 2024 finden Sie als Download hier
  • Zur Website mit weiteren Informationen kommen Sie hier
  • Einen begleitenden Blog von Robert Waitman, Director Cisco Privacy Center of Excellence, finden Sie hier
  • Bildmaterial zum Report und den ZitatgeberInnen finden Sie hier

 

Über die Studie

Die Cisco Data Privacy Benchmark Study 2024 ist der siebte jährliche Bericht zu Datenschutzthemen in Unternehmen. Sie untersucht aktuelle Trends, Herausforderungen und Chancen im Bereich Datenschutz. Die Studie basiert auf einer anonymisierten Umfrage unter 2.600 Datenschutz- und SicherheitsexpertInnen aus 12 Ländern im Sommer 2023. Jeweils 200 kommen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Australien, Brasilien, China, Indien, Japan und Mexiko, 400 aus den USA. Die Teilnehmenden wurden zu Datenschutzprozessen und -ausgaben ihrer Unternehmen, Reaktionen auf Datenschutzgesetze, KI und Anforderungen an die Datenlokalisierung befragt.