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  • Cisco-Studie zu Hybrid Work unter 1.200 EntscheiderInnen in Deutschland
  • Die unterschiedlichen Entscheidergruppen ziehen selten an einem Strang
  • C-Level und HR präferieren Pflichttag, um Mitarbeitende wieder in das Büro zu bekommen – Digital- und Facility-EntscheiderInnen setzen auf Service-Angebote.
  • Größter Vorteil für Hybrid Work: Flexibilität für Mitarbeitende – auch hier enorme Abstufung unternehmensintern
  • Das moderne Büro benötigt moderne technische Ausstattung (72 %), aber auch Räume für den Austausch (47 %)

München, 16. Mai 2023 – Hybrid Work ist zum festen Bestandteil der Arbeitswelt geworden. Doch noch immer ringen viele Unternehmen damit, wie sich die reale und virtuelle Zusammenarbeit erfolgreich miteinander verbinden lassen. Erstaunlich ist: Die verschiedenen EntscheiderInnen und Abteilungen ziehen oft nicht an einem Strang. Das zeigt eine Hybrid Work-Studie von Cisco in Deutschland, die die Perspektiven von unterschiedlichen Entscheidergruppen in Unternehmen untersucht hat.

Die Marktforscher von Civey haben im Auftrag von Cisco eine Befragung durchgeführt, wie rund 1.200 EntscheiderInnen Hybrid Work wahrnehmen. Die Perspektiven von fünf besonders an der Gestaltung der Arbeitswelt beteiligten Gruppen wurden dabei noch einmal gesondert betrachtet. Dies sind EntscheiderInnen im Recruiting, der Personalführung, bei der Digitalisierung, im Büromanagement und auf C-Level. Dabei wurde deutlich, dass die verschiedenen Abteilungen zum Teil unterschiedliche Vorstellungen und Ansätze beim Thema Hybrid Work verfolgen.

Der wichtigste Aspekt für alle EntscheiderInnen bei Hybrid Work ist es, den Mitarbeitenden volle Flexibilität zu bieten. Das steht mit großem Abstand für C-Level-Verantwortliche (hier genannt von 62 % der Befragten) und Digitalisierungsverantwortliche (57 %) im Fokus. Deutlich weniger klar sieht es bei den Recruiting-Verantwortlichen aus: Hier sehen zwar 23 Prozent die Flexibilität vorn, aber schon mit 20 Prozent folgt die Wahrnehmung als guter Arbeitgeber.

„Wenn Unternehmen Hybrid Work nutzen möchten, müssen alle Abteilungen an einem Strang ziehen. Das sehen wir in Deutschland noch zu selten“, sagt Uwe Peter, Deutschland-Chef von Cisco. Man muss einfach akzeptieren, dass Hybrid Work heute dazu gehört. Als EntscheiderIn sollte man die Hybrid-Work-Möglichkeiten als Wettbwerbsvorteil sehen – im Konkurrenzkampf mit Markbegleitern und um die besten Mitarbeitenden.

Anreize versus Pflicht: Wie man Mitarbeitende ins Büro bringt

Wenn es darum geht, mit welchen Mitteln Mitarbeitende für das Arbeiten im Büro zu gewinnen sind, zeigt die Cisco-Studie ein breiteres Spektrum: Moderne Büroeinrichtung und -ausstattung sehen 35 Prozent aller EntscheiderInnen als wichtiges Mittel. Genauso viele nennen Serviceangebote wie Kinderbetreuung. Am dritthäufigsten werden verpflichtende Büroarbeitstage genannt (29 %). Bei dieser und allen weiteren Fragestellungen waren Mehrfachnennungen zulässig.

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Beim Blick auf die fünf Fokuszielgruppen zeigen sich enorme Differenzen innerhalb der Unternehmen: Gerade C-Level-Befragte (46 %) und Recruiting-Verantwortliche (46 %) setzen stark auf Pflichttage. Dagegen locken Digitalisierungs-EntscheiderInnen mit moderner Büroausstattung (45%) und Serviceangeboten (40%). Ähnlich sieht es bei den Büromanagement-Zuständigen aus.

Kurz: Während das C-Level Vorschriften macht, wollen zum Beispiel die Digitalisierungsverantwortlichen eher mit weicheren Pull-Faktoren überzeugen.

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Woran es bei hybriden Besprechungen besonders hakt

Bei der Frage nach den häufigsten technischen Schwierigkeiten fallen die Antworten klar aus: Für alle fünf Fokuszielgruppen stellen eine schlechte Internetverbindung (zwischen 68 % und 41 %) sowie schlechte Tonqualität (zwischen 65 % und 47 %) die größten Probleme dar. Gerade außerhalb des Enterprise Networks ist die Internetverbindung oft ein Thema.

Für die Verbesserung von hybriden Besprechungen ist neben der Technik und ausreichender Security auch die zwischenmenschliche Interaktion entscheidend. Dabei zeigt die Studie: Die größten zwischenmenschlichen Probleme, die die TeilnehmerInnen nennen, würden bei rein persönlichen Meetings genauso zu Reibung führen: Über alle Befragten hinweg werden schlechte Moderation (38 %), durcheinander redende TeilnehmerInnen (37 %) und fehlende Bereitschaft zur Interaktion (28 %) genannt.

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Klare Anforderungen an Büro und Home Office

Insgesamt zeigen Studie und Praxis, dass Büro und Homeoffice am besten im Zusammenspiel funktionieren. Bei beiden gibt es aus Perspektive der TeilnehmerInnen konkrete Anforderungen, die erfüllt sein sollten, damit erfolgreiches Arbeiten möglich ist. Das moderne Büro muss den Befragten nach besonders eine moderne technische Ausstattung bieten (72 %), aber auch attraktive Räume für den Austausch wie Kaffee-Ecken (47 %). Auffällig dabei: Besonders die Digitalisierungsverantwortlichen sehen – nach der modernen Technik (hier genannt von 85 %) – die Austauschflächen als wichtig an: Bei ihnen nennen diese 53 Prozent.

Für das produktive Home Office ist für die EntscheiderInnen besonders die Verfügbarkeit von schnellem Internet relevant (48 %), am zweithäufigsten nennen sie die Bereitstellung hochwertiger technischer Ausstattung (42 %). Beides nachvollziehbare Punkte, die für Unternehmen aber auch bedeuten, dass sie in ihre Planungen die Ausstattung der Home Office-Arbeitsplätze miteinbeziehen sollten.

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In den verschiedenen Gruppen gibt es auch hier verschiedene Ansätze und Schwerpunkte. So würden 42 % der EntscheiderInnen für Hybrid Work Geldzuschüsse gewähren, um das Home Office produktiver zu machen und 38 Prozent der HR-Verantwortlichen die modernste Videokonferenz-Technologie bereit stellen.

>> Die kompletten Ergebnisse der Studie inkl. Grafiken finden Sie hier.

Über die Studie

Im Auftrag von Cisco befragte Civey im Februar 2023 1.200 privatwirtschaftliche EntscheiderInnen aus Unternehmen, in denen hybrides Arbeiten möglich war. Fast die Hälfte der TeilnehmerInnen machten weitergehende Angaben zu ihrer Rolle, so dass sie einer der 5 Entscheider-Kategorien zugeordnet werden konnten