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Erfolgreiche Cyber-Angriffe verstärken sich auch im Bereich der öffentlichen Verwaltung und bei Betreibern kritischer Infrastrukturen (KRITIS). Seit Januar 2022 wurden insgesamt 56 Attacken auf diese Einrichtungen sowie auf Verbände und Forschungs-/ Bildungsinstitutionen in Deutschland öffentlich bekannt und dokumentiert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es lediglich 24.

„Die Diskussion um Angriffe auf Behörden und KRITIS-Betreiber fokussiert sich leider zu oft auf die Angreifer und deren technisch Fähigkeiten. Deutlich zu kurz kommen Fragen, beispielsweise nach einem transparenten Risikomanagement oder zur Planung von Maßnahmen für die Bewältigung eines Angriffes“, sagt Jonas Rahe, Director Public Sector bei Cisco Deutschland. „In den wenigsten Organisationen existieren Krisenpläne. Übungen werden äußerst selten durchgeführt. Und die meisten Organisationen der öffentlichen Hand stützen sich in der Ressourcenplanung einer Krisensituation auf dieselben externen Ressourcen ab. Es besteht also die große Gefahr, dass im Falle eines breiten Angriffs auf öffentliche und kritische Einrichtungen die IT-Ressourcen Deutschlands überladen werden. Was wir brauchen ist darum ein transparentes Präventions- und Bewältigungskonzept, das alle Akteure aus Politik, innerer und äußerer Sicherheit und vor allen der zivilen IT einbindet.“

Die Anzahl der erfolgreichen Attacken geht aus Auswertungen des Analyseunternehmens KonBriefing hervor, das öffentlich dokumentierte Angriffe zusammen trägt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahrs (Januar bis September 2021) wurden nur 24 ähnliche Angriffe bekannt. Vor allem von Mai bis Juli 2022 stieg die Zahl erfolgreicher Attacken auf Behörden und KRITIS-Betreiber an. Die Angaben basieren auf Eigenmeldungen der betroffenen Organisationen sowie auf Medienberichten.

 

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