- Drei Viertel der deutschen ArbeitnehmerInnen stehen einer Rückkehr ins Büro positiv gegenüber
- 84 % der Unternehmen in Deutschland schreiben eine vollständige oder teilweise Rückkehr ins Büro vor, europaweit 73 %
- Doch nur etwas mehr als ein Drittel der Deutschen sagen, dass die Büroräume aktuelle Bedürfnisse erfüllen
- Umfrage unter 3.500 ArbeitnehmerInnen und 1.050 Arbeitgebern in Europa, davon 500 ArbeitnehmerInnen und 150 Arbeitgebern in Deutschland
Garching, 21. März 2024 – Drei von vier Mitarbeitenden stehen einer Rückkehr ins Büro positiv gegenüber (Deutschland: 72 %, Europa: 74 %). Das zeigt die aktuelle EU Hybrid-Work-Studie von Cisco, für die in Deutschland 500 ArbeitnehmerInnen und 150 Arbeitgeber befragt wurden und ebenso viele in anderen europäischen Ländern (UK, NL, POL, FR, SPA, ITA). Allerdings haben sich die Ansprüche an die Arbeitsumgebung verändert. Nur 38 % der deutschen ArbeitnehmerInnen und 37 % der Arbeitgeber (Europa: 37 % / 32 %) glauben, dass die Büroräume den Bedürfnissen für hybrides Arbeiten gerecht werden. Obwohl beide Seiten die Rückkehr ins Büro wünschen, ist das Büro noch nicht bereit für sie.
„Wenn Mitarbeitende wieder in das Büro kommen sollen, müssen diese Orte Magnete werden und keine Verpflichtung. Wir sehen leider, dass das noch nicht ausreichend der Fall ist in Deutschland. Oft wird aktuell auf Anwesenheit verpflichtet, ohne den Ort attraktiver zu machen. „Back to Office“ wird nur in einer Balance erfolgreich sein, die auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigt”, sagt Anton Döschl, verantwortlich für Hybrid Work bei Cisco Deutschland.
Die Hauptgründe für eine Rückkehr in das Büro sind für ArbeitnehmerInnen in Deutschland die Interaktion mit KollegInnen (74 %, Europa: 74 %), Zusammenarbeit im Team (72 %, Europa: 71 %) und das Zusammengehörigkeitsgefühl (60 %, Europa: 46 %). Von den befragten Arbeitgebern schreiben europaweit 73 %, in Deutschland sogar 84 % eine vollständige oder teilweise Rückkehr aus drei Hauptgründen vor: Teamkommunikation (53 %), Produktivität (45 %) und Arbeitsplatzkultur (43 %).
Die meisten Unternehmen gehen davon aus, dass hybride Arbeitsmodelle auch nach der Pandemie bestehen bleiben (Deutschland: 90 %, Europa: 83 %). Bei den Mitarbeitenden in Deutschland gibt es verschiedene Perspektiven darauf. Viele finden eine vollständige Rückkehr ins Büro gut (44 %, Europa: 41 %), gefolgt vom Wunsch nach Hybrid Work (26 %, Europa: 31 %) oder vollständigem Homeoffice (19 %, Europa: 18 %).
Das neue Büro
Allerdings glauben in Deutschland nur 38 % (Europa: 37 %) der ArbeitnehmerInnen und 37 % (Europa: 32 %) der Arbeitgeber, dass ihre Büros bereits „sehr gut vorbereitet“ für hybride Arbeitsformen sind. Denn die Arbeitsumgebung hat nicht mit den veränderten Anforderungen Schritt gehalten: So sagen etwa zwei Drittel der europäischen Mitarbeitenden und Arbeitgeber, dass die aktuelle Bürogestaltung kaum die Produktivität steigert.
Anton Döschl erklärt, worauf es bei der Umgestaltung der Arbeitsräume ankommt: „Durch ein offenes Raumdesign können Mitarbeitende leichter miteinander interagieren, Ideen austauschen und eine stärkere Gemeinschaft bilden. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und der Verbreitung von Hybrid Work hat sich das Konzept des flexiblen Arbeitsplatzes weiterentwickelt. Unternehmen müssen darum Angebote schaffen, die traditionelle Büroelemente mit flexiblen Arbeitsbereichen kombinieren.“
Arbeitgeber, die der Meinung sind, dass ihre derzeitigen Besprechungsräume die Produktivität im Büro aktuell nicht steigern können, nennen als Hauptgründe die geringe Qualität des audiovisuellen Erlebnisses (52 %, Europa: 37 %), fehlende Video- und Audioendpunkte in den Räumen (38 %, Europa: 42 %), das Fehlen von Video- und Audioendpunkten, um die Zusammenarbeit inklusiv zu gestalten (29 %, Europa: 26 %) und die mangelnde Konsistenz des Erlebnisses von Remote-Teilnehmenden gegenüber Büro-ArbeiterInnen (22 %, Europa: 26 %).
Wie sieht das Büro der Zukunft aus?
Europäische Arbeitgeber und ArbeitnehmerInnen haben ähnliche Prioritäten für die Neugestaltung der Büros: Zu den Top 3 gehören Layout und Sitzmöglichkeiten (Mitarbeitende: 60 %, Arbeitgeber: 58 %), Technologie und Infrastruktur (Mitarbeitende: 57 %, Arbeitgeber: 59 %) sowie Räume für Zusammenarbeit und Meetings (Mitarbeitende: 55 %, Arbeitgeber: 63 %). Aktuell sind jedoch nur etwas mehr als ein Drittel (38 %) der ArbeitnehmerInnen in Deutschland der Meinung, dass ihr Unternehmen ihnen ein gutes Hybrid-Work-Erlebnis bietet. Europaweit sind es 45 Prozent.
Im Durchschnitt verfügt nur knapp die Hälfte der Besprechungsräume in Unternehmen über Video- und Audiofunktionen. Darüber hinaus herrscht das Gefühl vor, dass die derzeit verfügbaren Tools sich nicht nahtlos für die Zusammenarbeit im Büro einsetzen lassen. Etwa neun von zehn ArbeitnehmerInnen und Arbeitgebern in Deutschland (je 91 %, Europa: 90 % bzw. 88 %) haben dies in der Umfrage hervorgehoben. Ein Ergebnis, das die Dringlichkeit unterstreicht, dieses Problem anzugehen.
Anton Döschl betont, wie wichtig es ist, dass Unternehmen ihre Räumlichkeiten attraktiv gestalten: „Ein moderner, digitalisierter Arbeitsplatz stellt die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt. Egal wo und wie sie miteinander arbeiten, es muss intuitiv und reibungslos funktionieren. Dafür ist in vielen Büros ein Upgrade notwendig – sowohl beim Design, bei der Cybersecurity als auch bei der Videotechnik. In 98% der Meetings wird zukünftig ein Teilnehmer virtuell dabei sein. Das muss mit entsprechenden Video-Endgeräten unterstützt werden.“
Zwar ist die Bereitschaft, in das Büro zurückzukehren bei ArbeitnehmerInnen und Arbeitgebern groß, jedoch ist das Umfeld noch nicht auf die Anforderungen der veränderten Arbeitswelt eingestellt. Die gute Nachricht ist: Immerhin 22 % (Europa: 18 %) der Unternehmen in Deutschland haben die Umgestaltung ihrer Büros abgeschlossen. 31 % (Europa: 34 %) sind gerade dabei und 21 % (Europa: 20 %) planen Verbesserungen. Die wichtigsten Faktoren, die Unternehmen dazu veranlassen, Arbeitsplätze umzugestalten, sind: das Büro an neue technologische Entwicklungen anpassen (46 %, Europa: 38 %), hybride Arbeitsformen durch eine geeignete Ausstattung ermöglichen (39 %, Europa: 36 %) und auf die veränderten Erwartungen der Mitarbeitenden eingehen (32 %, Europa: 35 %).
KI auch für Hybrid Work relevant
Eine andere Studie zeigt, dass sich die Arbeitgeber aktuell stark für die Integration von KI in den Arbeitsplatz engagieren. So sollen die Produktivität gesteigert und Prozesse vereinfacht werden. Bis 2025 werden 73 % in KI-gestützte Kollaborationssoftware investieren. 68 % planen, ihre Arbeitsbereiche mit KI-Technologien zu verbessern. Im Bereich der Zusammenarbeit sind es sogar bis zu 80%. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, den Einsatz von KI am Arbeitsplatz zu beschleunigen, um eine zukunftsfähige Büroumgebung zu schaffen. Mehr dazu erfahren Sie im Cisco AI Readiness Index.
Über die Studie
Die „EU Hybrid Work“-Studie wurde unter 3.500 Vollzeitbeschäftigten und 1.050 Arbeitgebern im Januar 2024 durchgeführt. Die Befragten stammen zu gleichen Teilen aus sieben europäischen Ländern: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Niederlande, Italien, Polen und Spanien. Die Teilnehmenden sind in Unternehmen verschiedener Größen aus unterschiedlichen Branchen tätig.
- Ein Foto von Anton Döschl und die EU Hybrid Work-Studie können Sie hier runterladen.
- Einen begleitenden Blog zur Studie finden Sie hier.
- Ausgewählte Grafiken aus der Studie finden Sie hier.