- Cisco veröffentlicht die Broadband Survey 2023 mit 2051 Befragten in Deutschland
- 79 Prozent sagen, Breitband ist kritische nationale Infrastruktur
- 64 Prozent sorgen sich um die CO2-Emissionen ihres Breitbandanschlusses
- 81 Prozent würden für bessere Nachhaltigkeit ihres Breitbandinternets mehr bezahlen
München, 12. Juli 2023 – Fast vier von fünf ArbeitnehmerInnen in Deutschland (79 %) sagen, dass Breitbandinternet eine kritische nationale Infrastruktur ist. Das zeigt die enorme Bedeutung des Internets für das tägliche Leben. Gleichzeitig nimmt das Thema Nachhaltigkeit eine große Bedeutung für die NutzerInnen von Breitbandanschlüssen ein, wofür sie auch bereit wären extra zu bezahlen. Das ergab der internationale Cisco Broadband Survey 2023 in Deutschland und der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika).
Das Internet ist Lebensader für Deutschland – 94 Prozent der Deutschen zwischen 16 und 74 Jahren nutzen laut Statistischem Bundesamt das Internet. Die Cisco Broadband Survey 2023 bestätigt diese Relevanz: 79 Prozent der deutschen Arbeitnehmer schätzen das Breitbandinternet als nationale kritische Infrastruktur ein. Gleichzeitig ist das Thema Nachhaltigkeit des Breitbandinternets sehr wichtig für die deutschen ArbeitnehmerInnen. 64 Prozent der Befragten aus Deutschland sind über die CO2-Emissionen ihrer Breitbandverbindung besorgt. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit im Mittelfeld. Während sich in Frankreich 78 Prozent und in Spanien 76 Prozent sorgen, sind es in den Niederlanden nur 56 Prozent und in Polen 53 Prozent.
81 Prozent der BundesbürgerInnen geben auch an, dass sie bereit wären, mehr für eine umweltfreundliche Breitbandverbindung zu bezahlen. Das liegt über dem EMEA-weiten Durchschnitt (77 %) und ist auch der Top-Wert im Vergleich mit anderen europäischen Ländern – es folgt die Schweiz mit 76 Prozent, während in Frankreich nur 64 Prozent bereit wären, mehr zu zahlen. Hilfreich wäre das allemal, denn die aktuelle globale IT-Infrastruktur inklusive Geräte, Internet und unterstützender Systeme ist laut einer im Patterns Journal veröffentlichten Studie schätzungsweise für 2,1 bis 3,9 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Für eine umweltfreundliche Breitbandverbindung würden 29 Prozent der in Deutschland Befragten einen Aufpreis von über 20 Prozent im Vergleich zu den aktuellen Kosten zahlen (EMEA: 27 %). Dabei sagen mehr als drei Viertel der Deutschen (76 %), dass sie aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten ihre Ausgaben für Online-Dienste reduziert haben (EMEA: 63 %). Etwa jeder Fünfte (20 %) wechselte bereits zu einem günstigeren Paket oder kündigte Streaming-Dienste (19 %).
Tipps für eine nachhaltige Internetnutzung
Doch was können Endnutzer konkret für ein nachhaltigeres Breitbandinternet tun? Christian Korff, Mitglied der Geschäftsleitung Cisco Deutschland hat auch einige Tipps parat, wie Internetnutzer ihren Surf-CO2-Abdruck verringern können.
- Alte Geräte ersetzen und zum Recycling geben. Beim Router ist es wie beim Kühlschrank: Die alten Geräte verbrauchen deutlich mehr Strom als die neuen.
- Prüfen Sie in Vergleichportalen, welche Internetprovider nach ESG-Kriterien arbeiten und ob sie eine nachvollziehbare Net-Zero-Strategie haben.
- Vermeiden Sie das unnötige versenden von großen Anhängen in Mails. Je mehr Daten geschickt werden, desto mehr CO2 verursacht das.
- Internethardware ausschalten, wenn sie nicht gebraucht wird: WLAN in der Nacht ausschalten, Handy in den Flugmodus, Laptop Abends herunterfahren.
Hoher Aufklärungsbedarf
Beim Thema Nachhaltigkeit des Internets herrscht jedoch noch viel Aufklärungsbedarf. Gerade einmal 11 Prozent der Deutschen fühlen sich gut informiert und könnten andere NutzerInnen dazu beraten. 39 Prozent haben schon etwas über die CO2-Emissionen des Internets gehört, könnten dies aber anderen nicht erklären. Ein gewisses Halbwissen besitzen 29 Prozent und keine Ahnung haben nach eigener Aussage 21 Prozent.
„IT muss Teil der Lösung sein, wenn wir auf die Klimakrise schauen“, sagt Christian Korff von Cisco. „Darum entwickeln wir kontinuierlich unser Portfolio weiter, um Cisco bis 2040 zu einer Net-Zero-Company zu machen. Aber auch die NutzerInnen in Deutschland wollen durch die Auswahl nachhaltiger Services ihren Beitrag leisten. Das zeigt der Cisco Broadband Survey ganz klar.“
Sicherheit im Homeoffice
Weitere Schwerpunkte der Broadband Survey 2023 sind die Bereiche IT-Sicherheit und Hybrid Work. Virtuelle Zusammenarbeit im Homeoffice hat zu einer verstärkten Verschmelzung von Berufs- und Privatleben geführt. Das Homeoffice birgt jedoch neue Risiken, da zum Beispiel Online-Banking und Arbeitsprozesse über den gleichen Breitbandanschluss laufen. Doch wie schützen die deutschen ArbeitnehmerInnen ihre Internetverbindung? Passwörter sind weiterhin die häufigste Schutzmaßnahme (Deutschland: 46 %, EMEA: 53 %). 31 Prozent der Deutschen nutzen Netzwerk-Verschlüsselung (Encyption) und nur jeweils 20 Prozent setzen auf VPN oder die Firewall des Routers.
Trotz der insgesamt eher schwachen Vorkehrungen fühlt sich knapp die Hälfte (48 %) sicher, wenn sie ihre Dokumente, Fotos oder Videos in der Cloud speichern. Damit sind die Deutschen aber deutlich skeptischer als der Durchschnitt in EMEA (59 %). Entsprechend ist Security klar der wichtigste Punkt bei der Entscheidung für einen neuen Internet-Service in Deutschland (38 %). Auf den weiteren Plätzen folgen Zuverlässigkeit (28 %), bisherige Erfahrungen (25 %), Schnelligkeit (23 %) und Bekanntheit der Marke (19 %). EMEA-weit steht dagegen Geschwindigkeit (40 %) vor Sicherheit (38 %).
Für ein besseres Leben
Insgesamt bewerten die Deutschen die Auswirkungen der allgegenwärtigen Vernetzung positiv. Über die Hälfte (55 %) glaubt, dass die Online-Verbindung ihrer Unterhaltungsgeräte zu Hause ihr Leben verbessert. 54 Prozent sehen dies bei Gesundheits- und Fitness-Trackern, 50 Prozent bei Heimsicherheitslösungen und jeweils 47 Prozent bei Beleuchtung und Energieverbrauch.
Die meisten Befragten sind sowohl mit der Geschwindigkeit (58 %) als auch mit der Zuverlässigkeit (62 %) des Service zufrieden. Allerdings müssen sie durchschnittlich rund 40 Minuten pro Tag wegen Verzögerungen wie langsames Laden von Webseiten, Buffering bei Video-Streams oder Aktualisierungen bei sozialen Medien ungewollt warten. 49 Prozent warten maximal 10 Minuten täglich auf Internet-Angebote (EMEA: 56 %), 32 Prozent mehr als 30 Minuten (EMEA: 26 %).
„Die Cisco Broadband Survey 2023 bestätigt erneut, dass die Breitband-Infrastruktur in Deutschland zwar zufriedenstellend ist, jedoch im Vergleich mit anderen Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) hinterherhinkt“, so Korff. „Unser Anspruch an eine kritische nationale Infrastruktur muss ein anderer sein bei Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit.“
Bildmaterial zum Download finden Sie hier.
Über die Studie
Der Cisco Broadband Survey basiert auf einer Befragung von 21.629 ArbeitnehmerInnen in 12 Ländern der Region EMEA: Deutschland, Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Polen, Schweden, Spanien, Saudi-Arabien, Südafrika und Vereinigte Arabische Emirate. Sie wurde im Januar und Februar 2023 durchgeführt. In Deutschland wurden 2.051 Personen befragt. Die Stichprobe umfasste Befragte aus allen Regionen der einzelnen Länder, die entweder vollständig per Fernzugriff, komplett im Büro, hybrid zuhause und im Büro oder als Frontline Worker arbeiten. Die Umfrage wurde vom unabhängigen Marktforschungsunternehmen Censuswide durchgeführt. Es beschäftigt Mitglieder der Market Research Society und hält sich an die von ihr unterstützten ESOMAR-Prinzipien.