Künstliche Intelligenz
Cisco-Studie: Viele Security- und Datenschutz-Fachleute überschätzen sich bei KI
- Cisco 2025 Data Privacy Benchmark Studie zeigt: Mehr als 90 Prozent der deutschen Security- und Datenschutz-Fachleute sagen, dass sie sich gut mit KI auskennen, aber geben zur Hälfte auch selbst sensible Daten preis
- 84 Prozent glauben an ein höheres Wirtschaftswachstum durch einen freien Datenfluss auf vertrauenswürdiger Basis
- 98 Prozent der Befragten in Deutschland erwarten, dass Datenschutzausgaben in Richtung KI wandern
Garching, 22. April 2025 – In Deutschland glauben 94 Prozent der Cybersecurity- und Datenschutz-ExpertInnen, dass sie sich gut oder sehr gut mit der KI-Nutzung auskennen. Doch über die Hälfte gibt sensible Daten zu internen Prozessen, Mitarbeitenden oder zum Unternehmen in öffentliche KI-Tools ein. Das ergab die Data Privacy Benchmark Studie 2025 von Cisco, für die weltweit 2.600 ExpertInnen für Datenschutz und Sicherheit befragt wurden – davon 200 aus Deutschland.
Nach eigener Einschätzung kennen sich 53 Prozent der ExpertInnen für Datenschutz und Sicherheit in Deutschland sehr gut mit KI aus, 41 Prozent noch gut. Aber mehr als die Hälfte trägt Informationen über interne Prozesse (54 %), Daten oder Namen von Mitarbeitenden (52 %) sowie nicht öffentliche Angaben über das Unternehmen (51 %) in GenAI-Anwendungen ein. Über ein Drittel (37 %) gibt hier sogar Kundennamen oder -daten ein.
„Unsere Studie zeigt eine deutliche KI-Selbstüberschätzung, selbst bei Fachleuten“, sagt Christian Korff, Mitglied der Geschäftsführung bei Cisco Deutschland und Leiter der Bundesfachkommission Künstliche Intelligenz und Wertschöpfung 4.0 beim Wirtschaftsrat der CDU. „Dass man fast alles in GenAI-Tools eingeben kann, bedeutet noch lange nicht, dass man es auch sollte. Daher müssen Unternehmen in Deutschland dringend den richtigen Umgang mit den neuen Technologien schulen und kontrollieren. Sonst drohen Compliance-Probleme, Rufschädigung und Kundenverlust.“
Diskussionsbedarf bei Sicherheit, Vorteile durch Datenschutz
Beim Themenfeld Datenschutz und Compliance sind sich die Befragten einig. So meinen 85 Prozent der deutschen ExpertInnen für Datenschutz und Sicherheit, dass strenge Datenschutzgesetze es Kunden erleichtern, Daten in KI-Anwendungen einzugeben. 91 Prozent sagen sogar, dass ihre Kunden nichts kaufen, wenn die Daten nicht ausreichend geschützt sind. Doch nur 48 Prozent kennen die hierzulande gültigen Regelungen dazu wirklich gut genug. Trotz dieser Unwissenheit schätzen 94 Prozent die Vorteile durch Datenschutzinvestitionen höher ein als die damit einhergehenden Kosten. Die größten Vorteile durch Datenschutz ergeben sich hier für Agilität und Innovation (77 %), Vertrauen und schnellerem Vertrieb (je 76 %).
Die Studie zeigt aber auch, dass besonders bei den Themen Datensicherheit und Datenschutz noch unterschiedliche Perspektiven diskutiert werden in der Haltung zu KI. So sagen 92 Prozent der Befragten in Deutschland, dass Daten grundsätzlich sicherer sind, wenn sie im Land oder zumindest in der EU gespeichert werden. Gleichzeitig stimmen 85 Prozent zu, dass globale Provider Daten besser schützen können als lokale Anbieter. 84 Prozent glauben sogar an ein höheres Wirtschaftswachstum durch einen freien Datenfluss auf vertrauenswürdiger Basis. So sagen 92 Prozent der Befragten in Deutschland, dass Daten grundsätzlich sicherer sind, wenn sie im eigenen Land oder zumindest in der EU gespeichert werden. Die drei Aspekte müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen, erfordern aber technische Lösungen wie beispielsweise den Einsatz von KI-Workloads in lokalen Rechenzentren.
Hoher Mehrwert durch KI
Ein wichtiges Thema für die deutschen ExpertInnen für Datenschutz und Sicherheit ist natürlich auch KI – speziell GenAI. Den Mehrwert durch GenAI schätzen 86 Prozent als signifikant oder sehr hoch ein. Entsprechend erwarten 98 Prozent, dass Kapazitäten und Ausgaben für den Datenschutz im kommenden Jahr in Richtung KI wandern. Dabei erkennen die Befragten Risiken durch falsche oder erfundene Ergebnisse (66 %), für das geistige Eigentum (62 %), Arbeitsplätze (57 %) oder sogar die gesamte Menschheit (56 %). Bei einem vorbeugenden AI Governance Programm sehen die ExpertInnen demnach deutliche Vorteile für die Compliance-Vorbereitung und Produktqualität (je 34 %), Unternehmenskultur (33 %) und Unternehmenswerte (31 %).
„Die Unsicherheit in deutschen Unternehmen bezüglich GenAI ist weiterhin groß, das zeigen Studie und Praxis “, ergänzt Christian Korff. „Unternehmen und auch Verwaltung befinden sich in einer permanenten Versuchsphase, die Erwartungen sind groß und der Erfolgsdruck wächst. Hier können Gesamtpakete für moderne Rechenzentren mit integrierter Cybersecurity und Data Protection für eine sichere Grundlage sorgen.“
Die Daten für die Cisco 2025 Data Privacy Benchmark Studie wurden in einer weltweiten, anonymen Umfrage im Herbst 2024 erhoben.
Die globale Micro-Site zum Report finden Sie hier:
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