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Cisco-Studie: Deutsche glauben an positiven Effekt von Datenschutz, sind aber vergleichsweise wenig aktiv

  • In Deutschland glauben 61 Prozent, dass Datenschutzgesetze positive Auswirkungen haben
  • 66 Prozent der Deutschen sagen, dass sie nichts von einem Unternehmen kaufen, dem sie beim Datenschutz misstrauen
  • 48 Prozent fühlen sich durch Datenschutzgesetze wohler bei KI-Nutzung
  • 53 Prozent verwenden Multi-Faktor-Authentifizierung für Datenschutz, weltweit 68 Prozent

Datenschutz ist für deutsche VerbraucherInnen sehr wichtig. Fast zwei Drittel erkennen positive Auswirkungen durch Datenschutzgesetze (61 %) und kaufen nichts von Unternehmen, denen sie beim Datenschutz misstrauen (66 %). Doch selbst aktiv werden vergleichsweise wenig: Nur 53 Prozent nutzen Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), um den persönlichen Zugang vor Cyberangriffen durch Bedrohungsakteure zu schützen, weltweit sind es 68 Prozent. Das ergab der Consumer Privacy Survey 2024 von Cisco.

Die jährliche globale Studie untersucht die Wahrnehmung und das Verhalten der VerbraucherInnen in Bezug auf den Datenschutz. Die Befragten unterstützen die aktuellen Regelungen zum Datenschutz. In Deutschland glauben 61 Prozent, dass Datenschutzgesetze positive Auswirkungen haben (Europa: 64 %, weltweit: 70 %). Nur 4 Prozent sehen negative Auswirkungen (Europa: 6 %, weltweit: 5 %). Dabei befürworten 78 Prozent der Deutschen ähnliche Vorschriften in allen Ländern und Regionen, um einen grundlegenden Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten (Europa: 79 %, weltweit: 77 %). Dies zeigt: VerbraucherInnen ist bewusst, dass die Verwendung ihrer persönlichen Daten aufgrund globaler IT-Infrastrukturen und Rechenzentren nicht mehr an Landesgrenzen Halt macht.

Im Jahr 2024 geben weltweit 53 Prozent der VerbraucherInnen an, dass sie die Datenschutzgesetze ihres Landes kennen. In Deutschland sind es aktuell 48 Prozent, in Europa 56 Prozent. Wer die Datenschutzgesetze kennt, ist auch viel eher der Meinung, dass die eigenen Daten geschützt sind, wobei die Werte Deutschlands im internationalen Vergleich vergleichsweise niedrig liegen. Hierzulande glauben 69 Prozent der über Datenschutz informierten, dass die Gesetze ihre Daten auch schützen, im Vergleich zu 33 Prozent der VerbraucherInnen, welche die Datenschutzgesetze nicht kennen (Europa: 80 % bzw. 39 %, weltweit: 81 % bzw. 44 %).

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Jüngere schützen ihre Privatsphäre deutlich stärker

Der Schutz ihrer Privatsphäre wird den Kunden immer wichtiger. Inzwischen sagen zwei Drittel der Deutschen (66 %), dass sie nichts von einem Unternehmen kaufen, dem sie beim Datenschutz misstrauen. In Europa sind es sogar 72 Prozent und weltweit 75 Prozent. Tatsächlich hat bereits rund die Hälfte der VerbraucherInnen im Alter von 25 bis 34 Jahren Produkte oder Dienste von einem anderen Unternehmen gekauft, aufgrund von Datenrichtlinien oder der Nutzung von Informationen (Europa: 50 %, weltweit 49 %). Jüngere schützen dabei ihre Privatsphäre deutlich stärker als Ältere. Von den mindestens 75-Jährigen hat nur jeder Fünfte deswegen den Anbieter gewechselt (Europa: 23 %, weltweit 18 %). Die deutschen KonsumentInnen hinken auch beim Thema Datenschutzaktivitäten hinterher. Nur 68 Prozent würden etwas für ihren Datenschutz unternehmen (Europa: 73 %, weltweit 83 %). Lediglich 21 Prozent (Europa: 40 %, weltweit: 51 %) haben tatsächlich schon gehandelt.

Laut der Cisco-Umfrage wissen die 25- bis 34-Jährigen auch am besten über ihre Datenschutzrechte Bescheid. Weltweit sind es 64 Prozent gegenüber 33 Prozent der mindestens 65-Jährigen (Europa: 66 % bzw. 40 %). Die Studie zeigt auch einen deutlichen Anstieg bei der Wahrnehmung des Rechts auf Zugang, Berichtigung, Löschung oder Übermittlung ihrer personenbezogenen Daten (Data Subject Access Requests, DSARs). Von 2022 bis 2024 stieg der Anteil von DSAR-NutzerInnen weltweit von 24 auf 36 Prozent, in Europa sogar von 20 auf 38 Prozent, in Deutschland aber nur von 18 auf 26 Prozent. Auch hier sind die jüngeren VerbraucherInnen führend: 51 Prozent der 18- bis 24-Jährigen ergreifen weltweit diese Maßnahmen, im Vergleich zu nur 16 Prozent der mindestens 65-Jährigen (Europa: 51 % vs. 22 %).

Datenschutz und KI

Ein wichtiges Thema beim Datenschutz ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Nur 9 Prozent der Deutschen nutzen KI im Alltag, in Europa 24 Prozent. Weltweit hat sich der regelmäßige Einsatz von generativer KI (GenAI) im Vergleich zum Vorjahr von 12 auf 23 Prozent fast verdoppelt. Die Deutschen hinken aber nicht nur bei der Nutzung, sondern vor allem beim Know-how über GenAI hinterher. So wissen 68 Prozent nicht, ob sie diese Technologie einsetzen. In Europa sind es nur 45 Prozent, weltweit 44 Prozent. Insgesamt glauben in Deutschland 54 Prozent, dass KI ihr Leben verbessern kann (Europa: 52 %, weltweit 63 %).

In Deutschland sagen 48 Prozent der VerbraucherInnen, dass sie sich aufgrund der Datenschutzgesetze bei der Eingabe persönlicher Daten in KI-Tools wohler fühlen. Weltweit sind es 59 Prozent. Noch deutlich mehr würden in Deutschland auch KI-Gesetze das Vertrauen stärken – so 60 Prozent der Befragten. Weltweit sind 78 Prozent der befragten VerbraucherInnen der Meinung, dass es in der Verantwortung der Unternehmen liegt, KI auf ethische Weise einzusetzen. Das unterstreicht den wichtigen Zusammenhang zwischen verantwortungsvoller KI und dem Vertrauen der NutzerInnen.

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Deutsche nachlässig bei Sicherheitsmaßnahmen

Darüber hinaus nutzen die meisten VerbraucherInnen Security Suites, um ihre Daten zu schützen. In den 12 Monaten vor der Umfrage haben europa- und weltweit jeweils 67 Prozent ihre Datenschutzeinstellungen in Apps oder Plattformen überprüft oder aktualisiert. In Deutschland waren es dagegen nur 52 Prozent. Auch bei den anderen Schutzmaßnahmen sind die Deutschen nachlässig. Lediglich 53 Prozent verwenden Multi-Faktor-Authentifizierung (Europa: 69 %, weltweit: 68 %) und ebenfalls 53 Prozent einen Passwort-Manager (europa- und weltweit: 61 %).

„Unsere persönlichen Daten sind ein wertvolles Gut.“, sagt Klaus Lenssen, Chief Security Officer bei Cisco Deutschland. „Die heute verfügbare Sicherheitstechnik ist ein wichtiger Baustein, den jeder von uns nutzen sollte, um seine persönlichen Daten zu schützen und sich sicher im Internet zu bewegen und so von Online-Angeboten und neuen Technologien profitieren zu können, die uns das tägliche Leben erleichtern.“

Über die Studie

Der Cisco Consumer Privacy Survey 2024 ist eine jährliche weltweite Studie zur Wahrnehmung und zum Verhalten der VerbraucherInnen in Bezug auf den Datenschutz. In der 6. Ausgabe dieser Studie wurden 2.600 VerbraucherInnen in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien, Australien, Brasilien, China, Indien, Japan, Mexiko und den USA anonym befragt.

Bildmaterial zur Studie können Sie hier downloaden.