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  • Globale Studie unter 1000 OT-EntscheiderInnen, davon 100 aus Deutschland
  • Für 89 Prozent weltweit (Deutschland: 85 %) ist Cybersecurity in der OT wichtig
  • Bisher Cybersecurity in Deutschland nur auf Platz 5 der Investitions-Priorität, zukünftig gleichauf mit KI
  • Zusammenarbeit IT und OT? Ausbaufähig! Rund 40 Prozent der OT- und IT-Teams arbeiten getrennt
  • Jeweils 48 Prozent sagen, KI hat größte Auswirkung auf OT in den nächsten fünf Jahren

Garching, 1. August 2024 – Die OT-Sicherheit ist inzwischen zu einem wichtigen Thema für Unternehmen in Industrie und Fertigung weltweit geworden. Das zeigt der erste „State of Industrial Networking Report“ von Cisco. Während in Deutschland das Thema bislang unterschätzt wurde, fließen die meisten künftigen OT-Investitionen in diesen Bereich. Weitere große Herausforderungen sind künstliche Intelligenz (KI) sowie die Zusammenarbeit zwischen IT- und OT-Teams.

Durch die zunehmende Vernetzung von OT und IT entsteht eine komplexe, dynamische Umgebung, die anfällig für Cyberattacken ist. Altsysteme, wachsende Angriffsflächen und eine überlastete Belegschaft verschärfen das Problem. Gleichzeitig wird KI als neue Technologie den Betrieb der industriellen Netzwerke weiter verbessern.

Laut der Studie halten 89 Prozent der Befragten die Einhaltung von Cybersicherheitsvorschriften in der OT für sehr oder äußerst wichtig (Deutschland: 85 %). Das zeigt: CIOs sind sich zunehmend bewusst, dass die größten Schwachstellen in ihrer betrieblichen Infrastruktur liegen. Dabei erkennen 92 Prozent der leitenden Angestellten die Vorteile einer einheitlichen Cybersicherheitslösung für OT- und IT-Netzwerke.

Von einer übergreifenden Zusammenarbeit sind viele Unternehmen jedoch weit entfernt. So berichten 41 Prozent der Befragten (Deutschland: 39 %), dass ihre OT- und IT-Teams unabhängig voneinander arbeiten. Ein einheitlicher Ansatz kann jedoch zu höherer Cybersicherheit (Deutschland: 46 %, global: 39 %), besserer Effizienz (Deutschland: 24 %, global: 32 %) und mehr Möglichkeiten zum Monitoring führen (Deutschland: 35 %, global: 29 %).

48 Prozent der Befragten (weltweit und Deutschland) halten KI für den technologischen Fortschritt, der sich in den nächsten fünf Jahren am stärksten auf industrielle Netzwerke auswirkt. Entsprechend wird KI eine hohe Priorität bei den Ausgaben für die Automatisierung von Aufgaben, die Verbesserung der Netzwerkleistung und die Bereitstellung von Vorhersagen besitzen. Dabei erwarten 49 Prozent (Deutschland: 54 %), dass KI das Netzwerkmanagement für IT und OT verbessern wird.

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Ergebnisse für Deutschland – Investitionen in Cybersecurity und KI

Von den weltweit 1.030 Befragten arbeiten 100 in Deutschland. In den nächsten 12 bis 24 Monaten fließen die Technologie-Investitionen hierzulande vorwiegend in die Bereiche Cybersecurity (41 %) und KI (40 %) – ebenso wie weltweit (Cybersecurity 43 %, KI 42 %). Entsprechend sehen auch 48 Prozent in Deutschland KI als Technologie mit dem größten Einfluss auf industrielle Netzwerke, gefolgt von Cybersecurity (36 %). Allerdings haben mehr deutsche Unternehmen ihr OT-Budget im vergangenen Jahr zurückgefahren (26 %) als weltweit (14 %). Nur die Hälfte hat hierzulande ihre OT-Ausgaben erhöht (51 %), weltweit waren es fast zwei Drittel (63 %).

Schaut man allerdings auf den Status quo der Investitionen für OT-Infrastrukturen, hatte Cybersecurity in Deutschland bisher keine Priorität. Die meisten Investitionen für OT-Infrastrukturen flossen hierzulande in die Bereiche KI-fähige Geräte (38 %) und Cloud Computing (33 %). Cybersecurity liegt mit 25 Prozent nur auf dem fünften Platz. Weltweit steht Cybersecurity (30 %) dagegen auf einer Stufe mit KI-Geräten (31 %) und der Cloud (29 %). Damit hinken deutsche Unternehmen bei der Absicherung ihrer OT-Netzwerke hinterher, sind aber in Sachen KI der internationalen Konkurrenz voraus. Entsprechend halten nur 41 Prozent der Befragten in Deutschland Cybersecurity für äußerst wichtig, weltweit sind es dagegen 51 Prozent.

Als größte Herausforderung für den optimalen Betrieb der OT-Infrastruktur sehen deutsche ExpertInnen die fehlende Zusammenarbeit von IT und OT (42 %). Weltweit liegt diese Antwort nur auf Rang 4 (33 %) hinter Cybersecurity (39 %), fehlender Standardisierung (37 %) und der Komplexität durch verschiedene Anbieter (36 %). Unabhängig von der OT gilt Mitarbeiterbindung als eine der größten internen Herausforderungen in Deutschland (31 %, global 32 %). Als Lösung werden weltweit und in Deutschland „Upskilling“ und „Einsatz von KI“ gesehen.

„Cybersecurity, IT/OT-Zusammenarbeit und KI sind die größten Herausforderungen bei industriellen Netzwerken, das haben Unternehmen in Deutschland und weltweit erkannt“, erklärt Sven Barten, Enterprise Networking Lead bei Cisco Deutschland. „Während hierzulande die OT-Sicherheit bisher nicht genügend Aufmerksamkeit erhalten hat, dürfte sich das in den kommenden Monaten ändern. So steht sie bei den Investitionen sogar auf dem ersten Platz, noch vor KI. Als größte Herausforderung gilt jedoch die Zusammenarbeit von IT- und OT-Teams. Hier könnten tatsächlich die geplanten Trainings für ein besseres gegenseitiges Verständnis und Miteinander sorgen.“

Wichtige Learnings aus der Studie:

  • Priorisierung der Cybersicherheit in der OT: Wer Cybersecurity in die Strategie für industrielle Netzwerke integriert, wird weniger Aufwand, Zeit und Geld für die Abwehr von Angriffen benötigen. Diese Unternehmen können mehr Ressourcen in die Entwicklung von OT als Plattform für Innovation und Wachstum investieren.
  • Verbesserte Zusammenarbeit zwischen IT und OT: Die erforderlichen Technologien und Kenntnisse überschneiden sich bei OT und IT zunehmend. Daher dürfen die Teams nicht länger isoliert arbeiten. Übergreifende organisatorische Prozesse sowie einheitliche technologische Lösungen sind nötig, um Daten und Anlagen zu optimieren und zu schützen.
  • KI als Wettbewerbsvorteil: Innovative Unternehmen nutzen KI in der OT, um schneller qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Zusätzlich können sie damit die Effizienz optimieren, Daten nutzen, Mitarbeitende unterstützen, sich vor Cyberangriffen schützen und dem Wettbewerb einen Schritt voraus sein.

Über die Studie

Der Cisco 2024 State of Industrial Networking Report bietet einen umfassenden Überblick über die Herausforderungen und Chancen für Unternehmen, die eine sichere und effiziente Grundlage für OT-Netzwerke schaffen wollen. Er belegt den weltweiten Bedarf an robusten Sicherheitslösungen, die speziell für die Anforderungen industrieller Umgebungen entwickelt wurden.

„Betriebstechnologien und insbesondere das industrielle Netzwerk sind für Unternehmen weltweit zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal geworden“, sagt Vikas Butaney, SVP/GM, Cisco Networking – SD-WAN, Multicloud und Industrial IoT. „Diese Studie zeigt die Erkenntnis von IT- und OT-Führungskräften, dass die Stärkung ihrer OT-Sicherheitslage entscheidend ist, um die geschäftliche Ausfallsicherheit zu fördern, die Effizienz zu verbessern und sich auf die nächste Innovationswelle durch KI vorzubereiten.“

Die Studie basiert auf einer weltweiten Umfrage unter mehr als 1.000 EntscheidungsträgerInnen, die von Cisco in Zusammenarbeit mit Sapio Research durchgeführt wurde. Die Befragten stammen aus 17 Ländern und 20 Branchen, darunter Fertigung, Transport/Logistik, Energie/Versorgung und weitere Sektoren, die OT stark nutzen. Sie sind bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar tätig.

 

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