- Befragung zeigt: Fast 60 Prozent der Deutschen sorgen sich, dass ihre vernetzten Geräte gehackt werden
- Zwei Drittel setzen Maßnahmen wie Multifaktor-Authentifizierung zum Schutz ihrer Geräte ein
- Es mangelt an Cyberhygiene: Selten geänderte WLAN-Passwörter, unbekümmerte Nutzung öffentlicher WiFi-Netze oder „Rat von Verwandten“ als IT-Standard für Security
Garching, 11. Oktober 2022 – Vielen Deutschen sind Cybergefahren in den vergangenen zwölf Monaten deutlich bewusster geworden. Laut der aktuellen „EMEA Consumer Security“-Studie von Cisco sieht das mehr als ein Drittel so. Gleichzeitig sorgen sich fast 60 Prozent der Befragten, dass ihre vernetzten Geräte gehackt werden könnten. Einige Sicherheits-Basics werden wohl auch darum überraschend gut genutzt (MFA). Müssen die NutzerInnen allerdings selbst aktiv werden, zeigen sich bedenkliche Mängel in der Cyber-Hygiene.
Sechs von zehn Deutschen machen sich darüber Gedanken, dass ihre vernetzten Geräte angegriffen werden könnten. Entsprechend ist auch das Risikobewusstsein für persönliche Daten bei über einem Drittel der Befragten ausgeprägter als noch vor einem Jahr (38%). Mit dem steigenden Gefahrenbewusstsein geht auch ein überraschend hohes Wissen zu den Möglichkeiten einher, Geräte für den Einsatz von Hybrid Work abzusichern.
Multifaktor-Authentifizierung? Aber sicher!
Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt bereits die Multifaktor-Authentifizierung (MFA), um ihre Geräte zu schützen – nur jedem Fünften ist dieser Begriff noch fremd. Erfreulich ist, dass bereits 68 Prozent der Personen, die private Geräte nutzen, MFA einsetzen. Ein wichtiger Schritt, denn auch die Nutzung privater Geräte für berufliche Aufgaben ist in Deutschland spätestens mit „Hybrid Work“ längst Normalität. Die Hälfte aller Befragten nutzt Privathandys für Firmen-E-Mails. Jeweils gut 40 Prozent bearbeiten darüber Dokumente oder tätigen berufliche Anrufe. Etwas seltener kommen Privatgeräte für kollaborative Aufgaben zum Einsatz, beispielsweise Videokonferenzen oder virtuelle Arbeitsräume (30%). Das belegt bereits, dass die Absicherung privater Devices von Seiten der IT- oder Security-Teams Priorität haben muss.
„In unserer Hybrid Work World spielt IT-Security eine entscheidende Rolle für das flexible, vernetzte Leben und Arbeiten“, sagt Michael von der Horst, Managing Director CyberSecurity, Cisco Deutschland. „Ich freue mich sehr, dass das Bewusstsein für IT-Security bei vielen Deutschen vorhanden ist. Allerdings hilft das beste Wissen nichts, wenn man nicht persönlich auch danach handelt.“
Fehlende Cyber-Hygiene und ausbleibende Eigeninitiative
Dem Wissen über die kritische Bedeutung der eigenen vernetzten Geräte steht jedoch eine erschreckende Untätigkeit gegenüber. Beispielsweise ist der Schutz des heimischen WLANs noch viel zu selten eine echte Priorität in deutschen Haushalten. Ein Fünftel aller Deutschen (20%) hat ihr WLAN-Passwort noch nie geändert und bei weiteren 17% ist dies schon mehr als ein Jahr her. Dabei fällt auf, dass besonders die junge Generation wenig pro-aktiv bei diesem Thema ist. Ein Drittel der deutschen Studenten hat ihr WLAN-Passwort noch nie geändert.
Ebenfalls kritisch ist die Nutzung von öffentlichen WiFi-Netzen. Fast ein Drittel aller Deutschen (32%), die mobile Geräte für Privates und Berufliches nutzen, loggen sich häufig oder sehr häufig in öffentliche WiFi-Netze ein, um beispielsweise E-Mails abzurufen. Auch bei komplexeren Aufgaben, wie dem Zugriff über VPN oder der Nutzung vertraulicher Dokumente verwenden 29 Prozent häufig oder sehr häufig öffentliches WiFi. Das kann problematisch werden, da über den Grad der Absicherung dieser Netze selten etwas bekannt ist und ein unbefugter Eingriff durch Hacker somit wahrscheinlicher wird.
Mehrheit folgt Cybersecurity-Ratschlägen aus persönlichem Umfeld
Wenn es um Ratschläge zur Absicherung von Geräten und zum sicheren Surfen geht, vertraut die Mehrheit der Deutschen auf das persönliche Umfeld. 42 Prozent folgen den Hinweisen von FreundInnen und Verwandten, unter den Frauen sind es sogar 51 Prozent. 30 Prozent suchen Rat von KollegInnen und fast jeder Vierte versucht IT-Security-Tipps in seinen sozialen Medien zu finden. Demgegenüber fallen andere, deutlich validere Informationsquellen ab: Ratschläge von Geräteherstellern werden nicht einmal von einem Fünftel der Befragten (19%) in Anspruch genommen, Hinweise staatlicher Stellen nur von etwa jedem Zehnten (12%).
„Informationsquellen zu IT-Security mit dem leichtesten Zugang werden am häufigsten genutzt und nicht die, mit der höchsten Expertise“, analysiert Michael von der Horst. „Gerade für Hersteller und IT-Abteilungen stellt sich die Aufgabe, Tipps zur Cyber-Sicherheit deutlich zugänglicher und noch intuitiver nutzbar zu machen.“
Die „EMEA Consumer Security“-Studie wurde im August 2022 durch Censuswide im Auftrag von Cisco in Deutschland und anderen Ländern erhoben – darunter u.a. dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Italien. An der Befragung nahmen in Deutschland 1.000 Personen teil, 50 Prozent davon Vollzeitbeschäftigte.
Eine Infografik zum Thema finden Sie hier.