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Wie zufrieden sind die Deutschen mit der Digitalisierung? Wo besteht der größte Investitionsbedarf und was sind die digitalen Auswirkungen der Pandemie? Das untersucht der “Cisco Digital Kompass 2025”, für den YouGov mehr als 2.000 BundesbürgerInnen befragt hat. Sie sehen neben technologischen Fortschritten auch Defizite und fordern vor allem Investitionen in die Cybersicherheit, digitale Verwaltung und IT-Infrastruktur. Cisco ergänzt: Für mehr Schwung braucht die neue Bundesregierung eine Digitale Agenda, klare Verantwortlichkeiten und weniger Bürokratie. 

„Digitalisierung ist der Motor für Fortschritt, Innovation und Wohlstand“, sagt Uwe Peter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Cisco Deutschland. „Um ihr volles Potenzial zu entfalten, muss sie alle Menschen erreichen – von der Generation Alpha bis zu den Babyboomern, in ländlichen Gebieten ebenso wie in Großstädten. Doch die Hälfte hat hierzulande in den letzten fünf Jahren wenig Veränderungen bemerkt. Das zeigt: Ein Großteil der Deutschen nutzt keine neuen digitalen Angebote.“

 

Investitionserwartungen an die neue Regierung

Die Umfrage zeigt: BundesbürgerInnen wünschen sich eine ambitioniertere Digital-Politik. 41 Prozent der Befragten sagen, dass sich die Digitalisierung im Vergleich zur Zeit vor Corona verbessert hat, fast ebenso viele (39%) sehen keine Veränderung und 11 Prozent eine Verschlechterung. Und sie hätten gerne eine ambitioniertere und schnellere Politik. Zum Beispiel glauben 39 Prozent der Befragten, dass die Priorität der Digitalisierung auf der Politik-Agenda seit der Pandemie gleich geblieben ist. Für 13 Prozent ist sie gesunken und lediglich für 29 Prozent gestiegen.

Auf Platz 1 der wichtigsten Investitionsbereiche liegt mit 43 Prozent die Cybersicherheit. Auch in Sachen E-Government bleibt noch viel zu tun. So ist mit 36 Prozent der Befragten die digitale Verwaltung die zweitwichtigste Investitionspriorität. Auf Platz 3 liegt die IT-Infrastruktur (35%). Dabei stieg die Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen von etwa 12 Prozent im Jahr 2019 auf 32 Prozent Mitte 2024. Aktiv genutzt werden sie jedoch nur von 11 Prozent der Haushalte.

Wichtige Investitionsbereiche für Deutschland (Anteil mit Mehrfachnennungen)

Wichtige Investitionsbereiche für Deutschland (Anteil mit Mehrfachnennungen)

 

Technologie-Skepsis überwinden

Die Deutschen sind neuen Technologien gegenüber meist zurückhaltend. Trotz der jahrelangen Fortschritte begegnen immer noch 30 Prozent der Befragten der zunehmenden Digitalisierung mit Skepsis. Immerhin dominieren bei 16 Prozent der TeilnehmerInnen Neugier und bei 15 Prozent Optimismus.

Auch beim Trendthema KI überwiegt die Skepsis. So erwarten die Befragten von einem verstärkten Einsatz vor allem negative Auswirkungen, wie die Verbreitung von Desinformation (43%), Arbeitsplatzverlust (30%) oder verstärkte Cyberangriffe (29%). Deutlich seltener werden die Chancen genannt, etwa höhere Produktivität und Effizienz (22%), bessere Gesundheitsversorgung (20%) oder einfacher Zugang zu Wissen (19%).

Auswirkungen von KI (Anteil mit Mehrfachnennungen)

 

Digitale Fortschritte und analoge Rückfälle

Der unangefochtene Akzeptanz-Gewinner in den letzten fünf Jahren ist bei den Deutschen das kontaktlose Bezahlen, das inzwischen von 41 Prozent der BundesbürgerInnen vermehrt eingesetzt wird. Auf Platz 2 liegen digitale Bürgerservices, die ein Drittel häufiger nutzen.

Interessant sind die Gründe für die häufigere Nutzung einzelner Technologien: Kontaktloses Bezahlen wird heute häufiger eingesetzt, weil es zur Gewohnheit geworden ist (43%) und die Bequemlichkeit steigert (41%). Die Vorteile digitaler Bürgerservices sind höhere Effizienz (43%) und Flexibilität (36%). Die zunehmende KI-Nutzung resultiert dagegen vorwiegend aus verbesserten Technologien (38%), bei Videokonferenzen ist es die Flexibilität von Ort und Zeit (40%).

Nutzung von Technologien im Vergleich 2019 bis 2024 (Anteil der Antworten)

 

Vorbehalte bei digitalen Gesundheitsangeboten 

Im Gesundheitswesen hat sich mit digitalen Anwendungen, E-Rezept und der elektronischen Patientenakte einiges getan. Aber nicht alles ist im Alltag angekommen. So haben 66 Prozent der Deutschen noch nie eine Videosprechstunde durchgeführt. Mehr als die Hälfte nutzt kein digitales Angebot für die körperliche Fitness. Von denen, die heute weniger digitale Angebote als zur Pandemie nutzen, sind 27 Prozent zu analogen Sprechstunden zurückgekehrt, 23 Prozent nennen abnehmende Angebote als Grund. Einfache, transparente und sichere Lösungen können hier für einen neuen Digitalschub sorgen.

„Mit der zunehmenden Digitalisierung im Alltag müssen wir auch die Sicherheit digitaler Erlebnisse gewährleisten sowie Privatsphäre und Datenintegrität schützen“, erklärt Katrin Hartmann, Director People & Communities und Mitglied der Geschäftsleitung von Cisco Deutschland. „Denn eine sichere Digitalisierung erleichtert das Leben und vereinfacht Routineprozesse. Das reicht von der Gesundheitskontrolle via Wearables bis hin zu intelligenten Mobilitätslösungen, die Menschen einfacher und schneller ans Ziel bringen. Nur durch solche praktischen Lösungen akzeptieren BürgerInnen digitale Angebote und übernehmen sie in ihren Alltag.“

 

Über die Umfrage

YouGov hat im Auftrag von Cisco im Zeitraum vom 13. bis 15. Dezember 2024 Online-Interviews mit 2.152 Personen durchgeführt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.

Mehr Informationen und Einschätzungen von Cisco-ExpertInnen finden sie im “Cisco Digital Kompass 2025“. Dort gibt es auch mehr Informationen zu Ciscos Vorschlägen für eine Digitale Agenda 2029.

Bildmaterial zur Meldung finden Sie hier.