- Deutschland bei KI stark: 31% stellen bereits ein KI-fähiges Cluster und Ethernet-Netzwerk bereit.
- Unternehmen setzen global verstärkt auf umfassende Plattformen, Deutschland abwartend.
- 54% der deutschen IT-Entscheider erwartet, dass die Hälfte ihrer Sicherheitstools Cloud-basiert sein werden.
- In zwei Jahren wird die IT in unternehmensweite Nachhaltigkeitsstrategien eingebunden sein, sagen 62 % der deutschen IT-Entscheider.
Garching, 23. Mai 2024 – Im Bereich Netzwerk sind deutsche Unternehmen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) dem weltweiten Durchschnitt in einigen Bereichen voraus. Dagegen zeigen sie sich deutlich skeptischer gegenüber einheitlichen Plattformen, Sicherheitstechnologien, Skalierung und Nachhaltigkeit. Das zeigt der Global Networking Trends Report 2024 von Cisco, für den weltweit mehr als 2.000 IT-LeiterInnen und Fachleute aus 10 Branchen befragt wurden, davon 201 in Deutschland.
KI-Einsatz in Deutschlands IT überdurchschnittlich häufig
Die deutschen Unternehmen sind in einigen IT-Bereichen mit KI weiter fortgeschritten als der weltweite Durchschnitt. So stellen 31 Prozent ein KI-fähiges Cluster und ein KI-fähiges erweitertes Ethernet-Netzwerk bereit, weltweit sind es nur 26 Prozent. Entsprechend stufen in Deutschland 41 Prozent der Befragten KI-gestütztes Networking für vorausschauende Absicherung als wichtige Netzwerkinvestition für die nächsten 12 Monate ein. Weltweit sind es lediglich 34 Prozent.
In Deutschland nutzen ebenfalls bereits 35 Prozent der Unternehmen KI-gestützte Automatisierung für die Erkennung von Endpunkten und das Richtlinienmanagement, weltweit sind erst 23 Prozent. Tendenz steigend: Für die nächsten zwei Jahre planen hierzulande 53 Prozent (weltweit: 51 %) KI-Unterstützung für Endpunkterkennung und Richtlinienmanagement. Der Grund: Sicherheit ist einer der wichtigsten Treiber für Netzwerkinvestitionen. Das bestätigen 27 Prozent der Befragten in Deutschland.
KI-basierte Automatisierung verspricht einen vereinfachten und optimierten Netzwerkbetrieb, bessere digitale Erlebnisse und höhere Sicherheit. Der Report zeigt weiterhin, dass zwei Drittel (67 %) der Befragten in ihren Unternehmen bereits KI-Funktionen einführen, um IT-Prozesse zu vereinfachen, Aufgaben zu automatisieren und Leistungsprobleme schneller zu beheben. Innerhalb von zwei Jahren erwarten weltweit 60 Prozent, in Deutschland jedoch nur 53 Prozent, dass sie auch KI-gestützte prädiktive Automatisierung über alle Domänen hinweg nutzen.
Plattformen für IT-Netzwerke – weltweit etabliert, in Deutschland noch Skepsis
Einzellösungen behindern IT-Teams genauso wie komplexe Infrastrukturen. Daher ist ein Architekturansatz gefragt, der eine End-to-End-Sichtbarkeit und Kontrolle über alle Netzwerkdomänen hinweg bietet. Das bestätigen auch 42 Prozent der Befragten weltweit. In Deutschland erachten erst 35 Prozent diesen Ansatz für die Optimierung ihres Netzwerkbetriebs als wichtig.
Jan Gahde, Enterprise Network Experte bei Cisco Deutschland, erklärt: „Angereichert mit unternehmensweiten Daten und KI-gesteuerten Erkenntnissen bietet eine Plattform über alle Netzwerkbereiche hinweg Transparenz, um Probleme schnell zu erkennen und zu lösen. In Kombination mit einem offenen und erweiterbaren Entwickler-Ökosystem trägt die Plattform dazu bei, Geschäftsabläufe zu automatisieren und damit wesentlich zur Wertschöpfung beizutragen.”
Gemäß der Studie nutzen weltweit noch 21 Prozent der Unternehmen mehrere Managementsysteme, in Deutschland 24 Prozent. Damit verwalten sie ihre Campus-, Zweigstellen-, WAN-, Rechenzentrums- und Multicloud-Domänen. Immerhin 39 Prozent (Deutschland: 42%) setzen bereits eine Plattformarchitektur über einige Netzwerkdomänen hinweg ein. Eine einheitliche Plattform für alle Netzwerkbereiche kommt bislang jedoch nur in 16 Prozent der deutschen Unternehmen zum Einsatz (weltweit 22%).
Bei vielen Möglichkeiten einer umfassenden Netzwerkplattform sind die deutschen Befragten sehr skeptisch. Dies gilt für schnellere IT- und Geschäftsinnovationen (43 %, Deutschland nur 30%), verbesserte Netzwerkleistung (41%, Deutschland nur 33%), mehr Sicherheit (40%, Deutschland 37%) und Kosteneinsparungen (37%, Deutschland: 33%).
Cybersecurity – Neue Priorität im Netzwerk
Cybersicherheit ist heute eines der wichtigsten Elemente für die Netzwerkstrategie. Das sagen weltweit 40 Prozent, in Deutschland sogar 43 Prozent der IT-Experten. Separate Netzwerk- und Sicherheitstools, Daten, Plattformen und Prozesse sind nicht mehr zeitgemäß. Die Konvergenz von Netzwerk- und Sicherheitstechnologien und -workflows ist eine Top-Priorität. Denn KI-gestützte Analysen auf Basis kombinierter Netzwerk- und Sicherheitsdaten liefern zuverlässigere, optimierte Konnektivität und mehr Sicherheit über alle Umgebungen hinweg.
Für die nächsten zwei Jahre verfolgen entsprechend 52 Prozent (weltweit und in Deutschland) die Integration der Netzwerksicherheit in breitere IT-Sicherheitsfunktionen als oberste Priorität. Dabei planen 76 Prozent (in Deutschland: 74%) den Einsatz einer Secure Access Service Edge (SASE)-Architektur mit Integration von SD-WAN und Security Service Edge (SSE) Cloud-Sicherheit.
Neben der Konvergenz von Netzwerk und Sicherheit ist auch eine Zusammenführung der verschiedenen Cloud-Services wichtig. Derzeit nutzen 92 Prozent der Unternehmen weltweit mehrere öffentliche Cloud-Anbieter, 34 Prozent mehr als vier. Aufgrund der unterschiedlichen Betriebsmodelle benötigen sie eine Strategie für bessere Sichtbarkeit und konsistentere Kontrolle von Konnektivität und Sicherheit über die Private- und Public-Cloud-Umgebungen hinweg.
Im Zuge dieser Konvergenz wandern die Security-Tools zunehmend in die Cloud. So gilt in diesem Jahr die Cloud-basierte Sicherheit als größter Investitionsbereich beim Netzwerk, gemäß 38 Prozent der Befragten (in Deutschland: 33%). In den nächsten zwei Jahren erwarten 41 Prozent, dass mehr als die Hälfte ihrer Sicherheitstools Cloud-basiert sein werden, in Deutschland sogar 54 Prozent. Innerhalb dieses Zeitraums müssen weltweit 49 Prozent noch erheblich in Cloud-basierte Sicherheitstools investieren, in Deutschland dagegen nur 40 Prozent.
Nachhaltigkeit funktioniert nur mit IT-Unterstützung
Mit Hilfe einer Netzwerkplattform möchten IT-Teams auch intelligente, nachhaltige Gebäude sowie Ziele der CO2-Neutralität unterstützen. So glauben viele Unternehmen, dass die IT eine führende Rolle bei ihren Nachhaltigkeitsstrategien spielen kann. Für die kommenden zwei Jahren erwarten 44 Prozent der deutschen Befragten, dass die IT-Abteilungen bei der Umsetzung dieser Strategien federführend sein werden und weitere 18 Prozent sind überzeugt, dass IT die Nachhaltigkeitskonzepte sogar vollständig leiten wird. Auch für das Sammeln der richtigen Daten zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen erwarten sie in den nächsten zwei Jahren wesentliche Fortschritte.
Bereits heute sagen 19 Prozent der Befragten (in Deutschland: 16 %), dass Netzwerkinvestitionen in den letzten 12 Monaten die Nachhaltigkeitsziele vorangebracht haben. 42 Prozent sehen Nachhaltigkeit als wichtigen Bereich, in denen das Netzwerk digitalen Geschäftserfolg unterstützen kann. In Deutschland sind es jedoch nur 32 Prozent.
In zwei Jahren wird die IT in unternehmensweite Nachhaltigkeitsstrategien eingebunden sein. Davon gehen 56 Prozent der Befragten aus, in Deutschland sogar 62 Prozent. 55 Prozent (in Deutschland: 50 %) erwarten, dass netzwerkprotokollgesteuerte Nachhaltigkeitsinitiativen wie selektive Stromversorgung und die Nutzung von Energiesparmodi die Nachhaltigkeitsziele in den nächsten zwei Jahren unterstützen. Laut IDC werden bis 2026 ESG-Leistungskennzahlen als Top-Entscheidungsfaktor für IT-Gerätekäufe angesehen. Über die Hälfte der Ausschreibungen enthalten dann Kennzahlen zu CO2-Emissionen, Materialverbrauch und Arbeitsbedingungen.
Über die Studie
Der Global Networking Trends Report 2024 wurde von Cisco in Partnerschaft mit IDC im November 2023 durchgeführt. Dabei wurden 2.052 IT-LeiterInnen und Fachleute aus 13 Ländern und 10 Branchen befragt – 201 TeilnehmerInnen kamen aus Deutschland. Die wichtigsten Netzwerkherausforderungen, IT- und Geschäftsergebnisse, architektonischen Fortschritte und zukunftsorientierten Investitionsstrategien wurden anhand eines Dutzend Kriterienpunkte bewertet, die für den Netzwerkfortschritt einer Organisation von entscheidender Bedeutung sind. Dazu gehören Architektur, domänenübergreifende Sicherheitsstrategie und die zentrale Rolle, die KI in allen Facetten des Netzwerks spielt. Die vollständige Studie finden Sie hier.
Weiterführende Informationen:
- Foto von Jan Gahde
- Infografiken zur Studie